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Bisher wurden Stabilisatorsysteme vorwiegend auf großen Passagierschiffen und Superyachten eingesetzt. Mittlerweile interessieren sich aber auch Eigner von Freizeit-Yachten für mehr Komfort und eine bessere Nutzbarkeit.

Allerdings weisen die beiden führenden Technologien, Finnen- und Gyro-Stabilisatoren, deutliche Unterschiede auf und deswegen lassen sich beide Varianten nicht auf allen Booten einsetzen, bzw. passen nicht unbedingt zur typischen Nutzung des Bootes.

 

Wichtig ist hierbei:

  • Wählen Sie die passende Stabilsatortechnologie dazu wie Sie Ihr Boot am häufigsten nutzen.
  • Welche Voraussetzungen gibt es auf Ihrem Boot - aufgrund von Platzbeschränkungen lassen sich häufig nicht alle Systeme verbauen.
  • Entscheiden Sie welche Technologie sich, auch im Hinblick auf einen eventuellen Verkauf, am besten für Ihr Boot eignet; unterschiedliche Bootsgrößen und -modelle können von den beiden Technogien unterschiedlich profitieren.

 

Grundlagen

Stabilisation ist eine komplexe Thematik die selbst von Personen, die in der Bootsindustrie tätig sind, häufig nicht in vollem Umfang verstanden wird. Die verschiedenen Stabilisatortechnologien haben jeweils unterschiedliche Vorteile bzw. Einschränkungen und sollten daher zu Ihrem vorwiegenden Benutzungsprofil passen. Sie sind zunächst begrenzt durch die Krafteinwirkung die ein Stabilisator erzeugen kann, um den Rollbewegungen entgegenzuwirken, die von Wellen verursacht werden.

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Gebogene Finnen erzeugen dynamischen Auftrieb und vermindern so den Strömungswiderstand.

Die Rollbewegung hängt nicht nur von der Wellenhöhe sondern auch vom einwirkenden Zeitraum ab (Wellenlänge). Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Geschwindigkeit des Bootes bzgl. der Gesetzmäßigkeit; Energie = Geschwindigkeit2. Entscheidend ist der Kraftimpuls (Nms, Newton x meter x sek.), welcher die maximale Kraft über die gesamte Welle und Rollbewegung bei sämtlichen Geschwindigkeiten angibt.

Lesen Sie hier: Der Unterschied zwischen Stabilisatorsystemen mit Vektor-Finnen und flachen konventionellen Finnen ›

Gyro-Stabilisatoren werden im Inneren des Bootes installiert. Sie reduzieren das Rollen durch die Präzessionsbewegung und wirken so der Rollbewegung des Bootes engegen. Die erzeugte Gegenkraft hängt bei dieser Bauform nicht von der Wellenperiode oder Bootsgeschwindigeit ab, sondern wird durch die Begrenzung der Präzessionsbewegung vorgegeben.

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Finnen-Stabilisatoren arbeiten direkt im Wasser und erzeugen, abhängig von der Geschwindigkeit des Bootes, die Gegenkräfte auf zwei Arten. Um beim Ankern (Geschwindigkeit = 0) Gegenkräfte zu erzeugen, bewegen sich die Finnen relativ schnell / flattern und sind nur durch den maximal möglichen Drehradius begrenzt.

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Rollreduktion in Bezug auf Geschwindigkeit bei einer typischen 75’ Motoryacht 

Im Fahrbetrieb können die Finnen auch Gegenkräfte erzeugen durch den Winkel mit dem sie sich durch die Wellen bewegen, ähnlich der Trimmung bei einem Flugzeug oder Unterwassertragflächen. Je höher die Geschwindigkeit des Bootes ist desto mehr Kraft kann erzeugt werden (Energie = Geschwindigkeit2).

 

Welches System entspricht Ihren Anforderungen?

Beim Ankern eliminiert ein korrekt dimensionierter Gyro Stabilisator die Rollbewegungen deutlicher als ein Stabilisator mit Finnen. Wird das Boot jedoch häufig für längere Fahrten benutzt und sollte über sehr gute Cruisingeigenschaften auf offener See verfügen, sind Stabilisatorsysteme mit Finnen die erste Wahl. Sie können im Vergleich mit einem Gyro-Stabilisator gleicher Größe der Wellenhöhe und -länge um ein Mehrfaches entgegenwirken.

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Side-Power Vektor-Finnen werden in vielen Größen angeboten und sind für die meisten Yachten über 50 Fuß geeignet.

Ein entsprechend großer Gyro-Stabilisator bzw. mehrere kleine Einheiten könnten das Rollverhalten und damit die Komforteigenschaften im Fahrbetrieb deutlich verbessern, allerdings stellt sich hier schnell die Frage nach Platzebeschränkungen und Gewicht. Um vergleichbare Eigenschaften wie Systeme mit Finnen, bei beispielsweise 8 Knoten, zu erreichen, muss ein Gyrosystem mindestens vierfach dimensioniert werden. Im Gegensatz kann man größere Finnen verbauen um die Performance eines Gyro-Stabilisators beim Ankern zu erreichen. Bisher wurde dies aufgrund des erhöhten Strömungswiderstandes nicht in Erwägung gezogen; mit der Entwicklung moderner Vektor-Finnen hat sich dies jedoch grundlegend geändert.

Da sie im Fahrbetrieb Auftrieb erzeugen, wird der durch die Finnen leicht erhöhte Strömungswiderstand insgesamt jedoch ausgeglichen. In einigen Fällen ergibt sich sogar ein kleiner Vorteil im Hinblick auf Endgeschwindigkeit und Treibstoffverbrauch.

 

Zusammenfassung

Man muss zweifelsohne viele Punkte gegeneinander abwägen bei der Entscheidung für einen Gyro- oder Finnen-Stabilisator unter anderem auch im Hinblich auf die verschiedenen Hersteller. Das Entscheidende ist doch dass die entsprechend benötigte Kraft ausreichend vom System zur Verfügung gestellt werden kann um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Weitere Informationen zu Stabilisatoren und den Side-Power Systemen mit Vektor-Finnen finden Sie auf www.side-power.com

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